Bernd Pichler ist Mitglied seit seinem 14. Lebensjahr

125 JAHRE SKI-CLUB ALTENAU

Goslarsche Zeitung vom Donnerstag, 16.02.2023 von Angela Potthast

Im Alter von zweieinhalb Jahren lernte Bernd Pichler Skifahren. Mit 14 Jahren wurde er Mitglied im Ski-Club Altenau, 1960 Vorsitzender des Vereins – für 25 Jahre. Am Festkommers-Abend zum 125-jährigen Bestehen des Clubs hält er die Festrede.

25 Jahre Vorsitzender des Ski-Clubs Altenau: Bernd Pichler. Seit seinem 14. Lebensjahr ist er Mitglied. Er hat viel erlebt, die Hoch-Zeiten des Vereins mit seinen Schnee-Sportarten Skilanglauf, Biathlon und Skispringen, aber auch schwerere Zeiten. Zu denken ist unter anderem an das Skikreuz. Foto: Potthast

Altenau. Ein Vierteljahrhundert stand er dem Ski-Club Altenau vor, ist seit seinem 14. Lebensjahr Mitglied im Verein. Bernd Pichler hat in all den Jahrzehnten so einige Turbulenzen durchstanden und sehr viel Erfreuliches erfahren mit dem Club. Am Freitagabend, wenn der Festkommers zu dessen 125-jährigem Bestehen mit geladenen Gästen gefeiert wird, wird er ein wenig aus dem Ski-Club-Nähkästchen plaudern. 

Sein Großvater und sein Vater waren schon Mitglieder des Ski-Clubs, Bernd Pichler selbst trat dem Verein 1960 bei. Skilanglauf fuhr er da bereits seit elfeinhalb Jahren. Im Alter von 18Jahren wurde er Trainer der Altenauer Langläufer, 1977 Bundestrainer des Biathlon-Nachwuchskaders. Das Angebot, diesen Job hauptamtlich zu übernehmen, habe er aus beruflichen Gründen abgelehnt. Einige Funktionen mehr auf verschiedenen Ebenen im sportlichen Sektor hatte er später „nebenbei“ inne.

Höhen und Tiefen in seiner Amtszeit

Für den Ski-Club Altenau war er sieben Jahre lang im Beirat, drei Jahre als Sportwart eingesetzt und wurde 1987 zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Er brachte Erfahrungen aus der Sportfördergruppe mit, die er am Bundeswehr-Standort Clausthal-Zellerfeld mit aufgebaut hatte und deren Leiter er war. An seiner Vorstandsseite hatte er Henner Riese als Schatzmeister – er ist derzeit einer der Entscheidungsträger beim Ski-Club. Bis 2012 führte Bernd Pichler den Verein durch ruhige und unruhige Fahrwasser.

Skiläuferinnen im Jahr 1918. Foto: Privat

„Zwölf Wettkampftage in vier Monaten – solche Winter hatten wir.“ Das sei nur möglich gewesen, weil so viele mitgeholfen hätten. An Unterstützung auch von außerhalb erinnert er sich sehr lebhaft beim Stichwort „Deutsche Meisterschaft im Langlauf 1996“. Die Bedingungen seien zunächst sehr gut gewesen: ausreichend Schnee und Bilderbuchwetter. Doch zum Wettkampf: Regen. Hatte der Ski-Club-Vorstand seine Leute zuvor eingeteilt für bestimmte Aufgaben, hätten die kurzfristig Mithelfer aus dem Ort und von außerhalb bekommen, um die Strecke zu präparieren. „Wir hätten es sonst nicht geschafft.“ Von den Wettkämpfern sei ihnen später ein Riesenlob entgegen gebracht worden. Der Begriff Altenauer Ski-Familie – geprägt von August Breyel, der 1921 Vorsitzender wurde – sei nicht nur damals ein stimmiger gewesen.

Bis zu 6000 Zuschauer bei nationalen Titelkämpfen 

Denkt Bernd Pichler an die Situation 1996, entsinnt er sich gleich auch an seine Kindheit. Als sogenannte Tretkommandos die Piste für Ski alpin vorbereitet hätten. Die 50er und 60er Jahre seien Pichlers Einschätzung nach die Hoch-Zeit für den Ski-Club Altenau gewesen. Allein die Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1968, zu denen nach Presseberichten bis zu 6000 Zuschauer gekommen seien…

Eine Skistaffel in den 50er Jahren. Foto: Heimatstube Altenau-Schulenberg

„Danach flaute es ab“, sagt Bernd Pichler. Auch durch immer höher werdende Ansprüche an die Sportanlagen. Eine hätten sie aufgeben müssen, allerdings aus Naturschutzgründen: die Langlauf- und Biathlon-Anlage in Nachbarschaft zur Skihütte. Harte Gespräche seien es gewesen unter anderem mit Vertretern der Nationalpark-Verwaltung. „Wir haben um einen Ersatz gekämpft.“ Sonnenberg wurde es. Die neue Skihütte – die alte brannte ab– fand ihren Platz im Tischlertal.

Kein bleibendes Spannungsfeld

Das Verhältnis allerdings zwischen Nationalpark-Verwaltung und Ski-Club würde er nie als bleibendes Spannungsfeld bezeichnen wollen, konstatiert er. Obwohl noch das Skikreuz habe versetzt werden müssen – ebenfalls aus Naturschutzgründen, aber innerhalb des Nationalparks Harz. Sie hätten ja letztlich Lösungen gefunden sowohl für die Gedenk- als auch für die Sportstätte.

Am Freitag, 17. Februar, wird erst einmal gefeiert: Der Festkommers beginnt um 18Uhr im Kursaal „Altenauer Hof“. Bereits um 17Uhr wird unter demselben Dach die Sonder-Ausstellung zum Vereinsjubiläum von Akteuren der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde der Bergstadt Altenau-Schulenberg im Oberharz eröffnet.

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