125-JÄHRIGES BESTEHEN
Goslarsche Zeitung vom Dienstag, 21.02.2023 von Angela Potthast
Der Tag wird noch lange in Erinnerung bleiben: Der Ski-Club Altenau feiert mit einem großen Festkommers sein 125-jähriges Bestehen. Musik, Ehrungen und viele anerkennende Worte sorgen für einen runden Geburtstag. Der Verein blickt dabei auch in die Zukunft.
Altenau. Geburtstagsständchen, Geschenke und Grußworte zum 125-Jährigen: Vorstand und Mitglieder des Ski-Club Altenau von 1898 ließen sich am Freitagabend von ihren Gästen feiern – und feierten selbst das doch beachtliche Jubiläum ihres Vereins. Mit Musikalischem brachten sich die Bruchbergsänger vom „Heimatbund Oberharz Barkamt Altenau/Oberharz“ beim Festkommers ein. Und: Fünf aus der Ski-Club-Familie erhielten den Status Ehrenmitglied.
130 Gäste sind angemeldet, der Saal ist geschmückt mit Fahnen, Fähnchen und Wimpelketten – grün-weiß die Farben wie die im Wappen des Ski-Clubs –, sowie mit Skiern und einem Rodel aus längst vergangener Zeit. Mehr davon werden in der Heimatstube Altenau-Schulenberg präsentiert. Aktive der zuständigen Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde Altenau-Schulenberg haben dort eine Wintersport-Ecke ausgestattet mit verschiedenen Objekten und zum Jubiläum des Ski-Clubs eine Sonder-Ausstellung aufgebaut: Plakate, die auf vergangene Wettkämpfe hinweisen, Fotografien von Sportlern, Zeitungsartikel über publikumswirksame Veranstaltungen… alles ebenfalls aus fernen Tagen.
Fünf neue Ehrenmitglieder beim SC Altenau
Demnächst wird ein Pokal die Sammlung der Heimatstube ergänzen. Überreicht von Henner Riese, derzeit leitet er die Geschicke des Ski-Clubs, an Roland Riesen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. Und noch mehr hat Henner Riese am Freitagabend zu geben: Auszeichnungen für Gertrud Biermann sowie Horst Schlabitz, Rudolf Hirschhausen, Alfred Heller und Uwe Femmer. Die Fünf sind nun Ehrenmitglieder im Ski-Club Altenau. Sonst ist aber Henner Riese beim Festkommers derjenige, der Präsente annimmt für seinen Verein.
Von den Gästen gibt es derer viele: die goldene Skispitze des Deutschen Skiverbands (DSV) und die Albert-Lepa-Plakette vom Landessportbund zum 125-jährigen Vereinsbestehen beispielsweise, ein alter mit Geldscheinen präparierter Ski, ein Kästchen mit kleinen Holzfiguren auf Skiern sowie etliche gefüllte Umschläge.
Veränderte Bedingungen durch den Klimawandel
Dazu Worte der Achtung: Bodo Mahns, stellvertretender Landrat, ist begeistert von der Fortsetzung der Tradition, beeindruckt davon, dass ein Breitensport- neben dem Skifahr-Angebot bestehe. „Ihr habt Euch den veränderten Bedingungen angepasst“, ist auch von Volker Bäcker, Präsident des Kreissportbundes, zu hören.
Die veränderten Bedingungen, die, die der Klimawandel mit sich bringt, werden mehrmals angesprochen. Auch von Alexander Ehrenberg, zum Festkommers als Ortsbürgermeister von Altenau und Schulenberg und als Vertreter des Verkehrsvereins Altenau gekommen: Schnee werde irgendwann nur noch Erinnerungswert haben, sagt er. Aber der Ski-Club sei gut aufgestellt.
Pläne für Skisprungschanze
Und er kann sich für immer etwas auf seine grün-weiße Fahne schreiben: Dass er Skisport-, speziell Skispringer-Geschichte mitgeschrieben habe, wie Heimatbund-Vorsitzender Rüdiger Kail feststellt. Er verweist auf Walter Lampe, Teilnehmer bei den Olympischen Winterspielen in Grenoble 1968. Der ist einer von vielen sehr erfolgreichen Ski-Club-Sportlern, die unter anderem Weltmeister-, Deutsche Meister- und Niedersachsenmeister-Titel errangen.
Auch eine Anregung wird am Freitagabend laut: Sie wird von Jens Koch, Vorsitzender des Wintersportvereins Braunlage, vorgetragen. Er sprang übrigens Anfang der 80er Jahre für den Altenauer Ski-Club. Sein Vorschlag ist es, die Hercynia-Schanze wieder nutzbar zu machen – als Mattenschanze. Thomas Hippler, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Altenau, geht mit: Vielleicht sei dabei auch die Politik gefragt, um den Ort wieder etwas attraktiver zu machen in Sachen Sport.
Rede zum Jubiläum
Reichlich Dank wird ebenfalls ausgetauscht vor dem Essen, das im Landhotel „Alte Aue“ zubereitet wurde, und danach. Vom Ski-Club-Vorstand an die Vertreterinnen und Vertreter benachbarter Vereine, der Kurbetriebsgesellschaft „Die Oberharzer“, der GLC Glücksburg Consulting AG, an Rat, Verwaltung und den Ortsbürgermeister… Und von den Gästen an den Verein. Sie schwören sich auf gute Zusammenarbeit ein. Gemeinsam können sie sich noch ein großes Bild von der Vergangenheit des Ski-Clubs machen.
Ehrenvorsitzender Bernd Pichler lässt es durch seine Festkommers-Rede entstehen. Er geht zurück bis zur Vereins-Gründung und kommt an bei einer Hoffnung. Der nach einer gereiften Planung für einen Neubau, falls die Sporthalle der ehemaligen Schule nicht mehr zur Verfügung stehen sollte. Denn eine Halle sei existenziell für den Ski-Club. Er endet wie viele andere an diesem Abend mit einem „Glück auf“ und einem „Ski Heil“.
Am Freitag, 24. Februar, lädt der Ski-Club-Vorstand Mitglieder und Altenauer zum Kaffeenachmittag ein. Beginn ist um 15 Uhr im Landhotel „Alte Aue“. Zu sehen sind Filmdokumente des Vereins.